1769 1. maj - 23. maj

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Einrichtung eigentlich nur für die Couriers gemachet, wer aber darum Bescheid weis, kan sich derselbigen Gelegenheit bedienen. Sie sind gleich von Peronne wieder abgereiset, und darauf

den 2^ten Maji des Abends um 8 Uhr zu Paris wieder eingetroffen. Die Ur-

sache, warum diese Rück-Reise vorgenommen wurde, war eigentlich, weilen der König in Franckreich den H^rn Professorem Jardin nebst mehreren, worunter auch der

>Der König von Franckreich ernennet den abwesenden Directeür der Academie zu Copenhagen, H^rn Saly und den gegenwärtigen Professoren H^rn Jardin nebst mehreren zu Rittern des S^t Michaëls Ordens, letzterer wird auch sogleich installiret.<

hiesige Directeür der Academie, H^r Saly, mit begriffen, zu Rittern des S^t Michaëls Ordens ernannt hatte, und derselbe beÿ der nahen Anwesenheit, am Capittels-Tage den 8^ten Maji installirt werden solte, so auch geschehen. Sie haben sich aber dieses mahl nur bis den 17^ten des Morgens zu Paris aufgehalten und sind darauf wiederum nach Engelland zurück gegangen, auch

den 18^ten ejusdem des Abends zu Calais arrivirt.

den 19^ten des Morgens um 10 Uhr von Calais abgesegelt und des Nachmittags um 5½ Uhr zu Dower angelanget. Aufm Paquet-Both machten sie Compagnie mit la Signora Zamperini,[1] prima Donna, welche nachm Londonnischen Theatro gieng mit Vater, Mutter und Schwester.

den 20^ten des Nachmittags um 5 Uhr kamen sie nach London.

den 21^ten und 22^ten verschiedene Oerter in Augenschein genommen und darunter die beÿ der ersten Reise bereits vorgekommene neue Banque. Die Architectur und

der gôut der Ornamenten, wird nachmahls gerühmet, doch sind die Decorationes nicht all zu wohl detailliret. Überall kömmt das Licht von der obern Coupel herunter. Sie gleicht inwendig fast einer Türkischen Mosque.[2]

In der Banque und beÿ allen Wechselirern werden die Wechseln in Gold

bezahlet, die Silber-Münze aber ist nur beÿ den kleinen Kaufleuten und in Coffé-Häuβern gebräuchlich.

Noch diesen Tag in S^t James Parck, so champêtre ist, gewesen und des Abends

im Vaxhall.[3] Hier sind groβe Pavillons von besonderem Effecte und der gôu durchgehends Gothisch. Die Cascade, welche um 9 Uhr spielet, ist frapant. Die Musique war gut. insonderheit M^r Fischer[4] selber auf seiner Houtboÿe.[5] des Nachts die Tamise beÿ Mondschein passirt, und beÿ der Westminster-Brücke ans Land getreten.

den 23^ten den gantzen Vormittag hingebracht, um das Hospital der Fündlinge[6]

nochmahls zu besehen. Die Capelle ist sehr wohl distribuirt und gleich wie das gantze Gebäude von einem sehr guten Plane, jedoch simple. Unter den vielen Portraits der vornehmsten Wohlthäter, so im groβen Saale sind, ist des Stifters Portrait von Hogart das beste, alle übrige aber nur schlecht. Die sonstigen Decorationen zu des Hospitals mehrern Ausschmuck, sind von Artisten und Handwerckern gratis gemacht. Ein Bas-Relief von Marmor über den Camin im selbigen Sâale, ist vom Rubiliace[7] und ziemlich gute Arbeit, es stellet vor: Le Charitée. Die Kinder werden des Tages dreÿ mahl gespeiset. des Morgens genieβen sie eine gewisse Portion Brod und Butter, des Mittags Brod, Fleisch und grüne Kräuter und des Abends Fleisch und Brod, auch beständighin so viel Bier, als sie verlangen. Beÿ den Mahlzeÿten wird eine gute Ordnung beobachtet. Ihre Spiel-Stunden sind vor der Mahlzeit, in der übrigen Zeit aber wird allerleÿ Arbeit gemachet, als von den Mädgens wird genehet, gespinnet, gesticket etc., die Jungens aber zu allerhand Handwercken angeführt, wie sie denn auch beÿderseits zur Schule gehalten werden.

An des Mÿlord Hoetwichs[8] Haus ist nichtes sonderbahres, auβer die Si-

tuation; hingegen aber des Duc de Bedforts[9] Haus wohl gebauet, hat viele Zimmern und ein Theil Italiänische Mahlereÿen. Ist sonst vom Inigo Jones erbauet.

Das Hospital S^t Bartholomæi an einer andern Kante von der Stadt

ist von Erheblichkeit. Ebenso das Hospital für unmündige Kinder beÿ der Christ Church. Hier werden beständighin zwischen 1400 à 1600 Kinder erzogen, und sind oftmahls die tauglichsten Leute von der Nation daher gekommen.