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Johannes Wiedewelt

1758 11 juli- 3. august

Resumé

Wiedewelts ophold i Firenze og videre hjemrejse over Pisa, Livorno, Lucca og Bologna.
\Ao 1758.\ In dem Carmeliter-Closter[1] sind einige gute Mahlereÿen vom Passignano. Der Garten di Boboli ist voll von schlechten Statüen; das einzigste so noch zu dulden stehet, ist der Neptunus von Giov: di Bologne von Marmor.[2] Die 4. Statüen von Michaël Ange in einer grotté sind nur ebauchirt und von einer sehr unförmlichen Gestalt.[3]
den 11ten und nachhero zu mehreren mahlen die Gallerie in Augenschein genommen. Unter
>In der Gros-Herzoglichen Gallerie sind viele Statüen, Büsten, Mahlereÿen, Zeichnungen und eine grose Menge Juwelen und Raritæten.<
der groβen Samlung von Statüen und Büsten ist das Wild Schwein das beste und einige wenige Büsten, sind auch gut. die groβe Samlung von Portraits ist sehr noble, in sonderheit aber die Arbeiten des van Deick, Rubens und Rembrand unvergleichlich. Il Tribuno,[4] woselbsten die 6. vornehmsten Statüen sind, ist zugleich eine unbeschreibliche Menge Juwelen und andern Raritæten. Sonsten finden sich daselbst groβe Samlungen von Zeichnungen von alten Meistern, worunter einige gute aber auch viele schlechte sind. Ein Hermaphrodit ist nur eine mäβige Copeÿ. Le Venus,[5] le Faunes,[6] le Luteur[7] et l’Eguiseur[8] sind sublimé, auch wohl belichtet, um darnach zu studiren.
den 12ten das Palais Petti besehen. Hier sind sehr viele Mahlereÿen und darunter das Por-
>Schöne Mahlereÿen im Palais Petti.<
trait eines Cardinals von van Deick vortreflich. die Mutter Gottes von Raphaële ist sublimé. Ein Stück vom Rubens siehet aus, als wenn es lebendiges fleisch ohne Caracteren wäre. Ein schönes Stück vom André dell Sarto ist auch da. das Päbstliche Portrait vom Raphaële ist nicht so gut, als das zu Neapoli. die 4 Bateille-Stücken vom Borginon[9] sind gut. des Pietro Cortone Arbeit in einen Theil Plafons ist so reich, daβ man kaum heraus finden kan.
Die groβe und weitläuftige Samlung im Palazzo Corsini bestehet nur aus zusammen gesuchten Copeÿen.
Am Versamlungs-Orte, genant Poggia Imperiale[10], sind ein Theil antique Statüen, doch aber darunter keine gute. Übrigens finden sich auch daselbst viele Mahlereÿen, so jedoch nur Copeÿen sind. Ein Adonis, wovon gesagt wird, daβ er von Michaël Ange seÿ, ist nur schlecht.
den 14ten beym Antiquario des Musei Imperiali, Hrn Kocci[11] gewesen, welcher ihm
>Im Museo finden sich viele rare Steine und Medaillen.<
den 17ten das Musæum vorgezeiget hat. Camæis, Intaillier und Medaillen sind da in Menge beÿsammen, doch sind die Griechischen nicht so gut, als die zu Neapoli.
die Ville dell Duce Salviate ist wohl situirt.[12]
den 20ten beÿm Hrn Baron von Stosch[13] seine Samlung besehen.
>Besiehet des Baron von Stosch Samlung vieler Kunst-Sachen und Raritæten.<
den 21ten im Palais Vecci ist im groβen Sâal vom Giorg: Vasari der groβe Plafond das beste. Adam und Eva von Bandinelli von Marmor sind nur mäβig.
Die Fabrique, woselbsten der incrustirte Marmor gemachet wird, ist werth zu be-
>Es wird daselbst incrustirter Marmor verfertiget.<
suchen.
den 22ten des Morgens von Florentz weggereiset und
den 23ten zu Pisa angelanget. Der Thum ist gantz von Marmor erbauet und
>Langet zu Pisa an.<
beβer als der zu Florentz. Die Stadt ist artig aber wenig Volckreich. Der hangende Thurm zeuget mehr von Caprice als das einiges gereimtes darann solte zu finden seÿn.
Im Campo Sancto sind die Mauren voll von Mahlereÿen vom Cimabue, so aber nicht viel tauget.
den 24ten des Morgens zu Livorno angekommen.
>Weiter zu Livorno, Carrare, Lucca und Bologna.<
den 26ten ebenfalls des Morgens per Posto nach Carrare gegangen[14]
den 29ten zu Lucca angelanget.
den 1ten Augusti ebenalso zu Bologna.
den 2ten die Kirchen besehen, so voll von Mahlereÿen sind, insbesondere vom Guido
>Kostbare Mahlereÿen in den Kirchen daselbst.<
und den beyden Carrachen. In St Mendicante brillirt Carrache, Titian und Guido.
Le Marsaire des inocente à St. Domenico ist voll von schönen Tableaux des Guido.
den 3ten im Palais Sampieri. die 2. Stücken, so die Carrachen gemacht haben sollen, sind disputirlich und ungewis.
Le tableaux de St Pierre et St Poal vom Guido sind starck colorirt.
In St Michel in Roseo ist das Domage, daβ die Mahlereÿen so sehr verdorben

Omtalte genstande

1) Johann Zofanny: Tribuna i Uffizierne 1772, 123,5 x 155cm, olie på lærred. Royal Collection, Windsor Castle. Tribuna er en ottekanten sal tegnet af Bernardo Buontalenti for Francesco I de’ Medici i 1584. Her blev de vigtigste renæssancemalerier fra Medicisamlingerne udstillet. Zofannys maleri er fra 1772 14 år efter Wiedewelts besøg. Det viser en forsamling af kunstkendere, diplomater og rejsende, der er på deres ”grand tour”. Maleriet blev bestilt af Dronning Charlotte af England. Opstillingen er arrangeret, og maleriet viser kunstværker, der normalt ikke var udstillet her, samt kunstgenstande fra Palazzo Pitti og andre florentinske samlinger. På maleriet ses en stor del af de kunstværker, som Wiedewelt omtaler under sit ophold i Firenze. Alle personer kan identificeres, jf. Allen Farber 2014.
  1. Santa Maria Carmine. Kirken brændte i 1771, hvorfor malerierne af Passignano er forsvundet.↩︎

  2. I dag oftere kaldet Oceanets Brønd til forskel fra Neptunbrønden af Staldo Lorenzi.↩︎

  3. Michelangelos ufuldendte figurer Fire slaver bestemt for Julius II’s gravmonument. I dag er originalerne udskiftet med kopier og originalerne er flyttet til Galleria dell’ Accademia i Firenze.↩︎

  4. Ottekantet sal i Uffizierne, hvor en stor del af Medicisamlingen var udstillet. Se også pagina 1brev r-v og 2brev r.↩︎

  5. Venus Medici.↩︎

  6. Dansende Faun.↩︎

  7. Bryderne, romersk kopi efter original fra ca. 300 f. K.↩︎

  8. Sliberen (skraberen)↩︎

  9. Giacomo Cortesi = Jacques Courtois 1621-1675 kaldet Bourguignon, bataljemaler.↩︎

  10. Palads syd for Firenze. Bygningen blev ombygget og renoveret i 1776 og 1807.↩︎

  11. Antonio Cocchi. Arkivaren Antonio Cocci var faktisk død i januar 1758, så det må have været en anden, der viste Wiedewelt rundt.↩︎

  12. Villaen ligger lidt nord for Firenze på vejen mod Fiesole.↩︎

  13. Baron Philipp von Stosch var en berømt samler og antikvar, hvis samling af cameoer og gemmer senere i 1760 blev udgivet af J.J. Winckelmann med tekst af Stosch’ arving og nevø Heinrich Muzell-Stosch, et værk Wiedewelt ejede. (Johann Joachim Winckelmann, Description des Pierres gravés du feu Baron de Stosch, Florence 1760), jf. Johannes Wiedewelt (auktion 14. marts) 1803 kat.nr. 124. Wiedewelt ejede også en udgave fra 1775 udgivet i Nürnberg (kat.nr. 126). Philipp von Stosch var død året før, men hans berømte samling af især caméer og medaljer var stadig været tilgængelig. Baronen, som Wiedewelt omtaler, er nevøen og arvingen Heinrich Muzell-Stosch, der blev en nær ven af Winckelmann. Han solgte 1764 samlingen til Frederik den II. af Preussen, hvorfor samlingen i dag er i Antikensamlung Berlin, jfr. Deutsche Biographie ADB 1893 bind 36 og NDB 2013 bind 25.↩︎

  14. Man må tro, at Wiedewelt har benyttet de to dage til at besøge marmorbrudene i Carrarare og måske knytte nogle personlige kontakter.↩︎